Nachfolge in Familienunternehmen
Vom Handwerksbetrieb zum KMU: Mit viel Herzblut und Engagement werden Unternehmen gegründet und erfolgreich geführt.
Alles hängt vom Patron ab: Die Akquisition von Aufträgen, der Einkauf, die Investitionen, die Geschäftsführung, Personalentscheide, einfach alles. Gelegentlich soll ein Nachfolger gefunden werden, der das Geschäft und die ganze Verantwortung einmal übernimmt.
Dabei treten folgende Probleme auf:
- Es fehlt ein geeignetes Mitglied in der Familie
- Unter den Mitarbeitern fehlt es am Können, am Willen oder am Geld
- Der Konkurrent soll die Firma nicht übernehmen
- Eine Schliessung/Liquidation kommt nicht in Frage
- Die langjährigen Kunden sollen weiterhin bedient werden
- Garantieleistungen müssen weiter erbracht werden
- So ganz will der Patron doch noch nicht aufhören
- Die eigene familiäre oder gesundheitliche Situation
Da die Arbeitsbelastung des Patrons ohnehin schon hoch ist und die Kräfte mit fortschreitendem Alter nicht zunehmen, wird die Nachfolgeregelung hinausgeschoben. Wer sein Unternehmen aber liebt und ihm eine Zukunft geben will, baut den Nachfolger frühzeitig auf. Aber wie? Folgende Ziele sind zu klären:
- Bin ich bereit, das Unternehmen zu verkaufen?
- Welche Preis- und Übergabekonditionen stelle ich mir vor?
- Welche Rolle möchte ich im Unternehmen noch spielen und wie lange?
- Wann ist der letzte Zeitpunkt, an dem ich aufhören will?
- Welche Ideen habe ich noch für die weitere Geschäftsentwicklung?
- Welche Markttendenzen zeichnen sich in meiner Branche ab?
- Sind grössere Investitionen geplant?
- Welche Freiheiten/Abhängigkeiten gibt es? (Finanziell, Auftragslage, fachlich, zeitlich, gesundheitlich, familiär)
Die Klärung dieser Fragen erfordert Ehrlichkeit mit sich selbst, Zeit und einen Gesprächspartner. Zudem stellt sich dabei meist heraus, dass die bisher angenommene, nahe liegende Lösung die Falsche ist, weil sie die Ziele nicht erfüllt oder zu grosse Risiken beinhaltet. Alternativen sind gefragt:
- Gibt es potentielle Interessenten, die berücksichtigt werden können?
- Ist eine Fusion mit einem anderen Unternehmen denkbar?
- Ist eine 1:1- Nachfolge anzustreben?
- Welches Interesse haben Lieferanten/Kunden, dass die Firma weiterlebt?
- Wer ist mein Wunschnachfolger, wenn ich frei wählen könnte?
- Was wäre richtig?
Für die meisten Patrons sind diese Fragen belastend und das Problem wird deshalb vor sich hergeschoben. Das ist weder befriedigend noch zielführend. Auch die Partnerschaft kann darunter leiden.
Fachliche Unterstützung beiziehen wird sich als kluge Entscheidung erweisen.